
Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen

VetTrust Medical Team
04.08.2025
Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen: wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten
Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen: wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten
Manchmal beginnt es ganz harmlos: Die Katze trinkt ein wenig mehr Wasser als sonst. Oder sie schläft mehr, wirkt ruhiger. Oft wird solchen Veränderungen keine grosse Bedeutung beigemessen - schon gar nicht, wenn das Tier älter wird. Doch genau hier lohnt sich ein zweiter Blick. Denn hinter diesen unauffälligen Symptomen kann sich eine chronische Niereninsuffizienz verbergen - eine der häufigsten Krankheiten bei Katzen ab dem mittleren bis höheren Alter.
Was ist eine chronische Niereninsuffizienz - und warum ist sie so ernst?
Die Nieren sind wahre Multitalente. Sie filtern Abbauprodukte und Gifte aus dem Blut, regulieren den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, steuern den Blutdruck und sind an der Blutbildung beteiligt. Sind sie geschädigt, können diese Aufgaben nicht mehr in vollem Umfang erfüllt werden.
Bei der chronischen Niereninsuffizienz - kurz CNI - handelt es sich um eine langsam fortschreitende, nicht heilbare Erkrankung. Dabei geht funktionsfähiges Nierengewebe nach und nach verloren. Die Folge: Stoffwechselgifte reichern sich im Körper an und beeinträchtigen das Wohlbefinden der Katze massiv. Wird die Erkrankung früh erkannt, lässt sich der Verlauf jedoch positiv beeinflussen - und Ihrer Katze kann ein langes, lebenswertes Leben ermöglicht werden.
Wer ist betroffen?
Vor allem ältere Katzen sind gefährdet: Studien zeigen, dass etwa jede dritte Katze über zehn Jahre erste Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung zeigt. Auch Rassekatzen wie Perser oder Maine Coons scheinen ein etwas höheres Risiko zu tragen. Doch es können auch jüngere Katzen betroffen sein, zum Beispiel infolge von Infektionen, genetischer Vorbelastung oder Vergiftungen.
Woran erkenne ich eine Nierenschwäche?
Die Symptome sind oft unspezifisch - umso wichtiger ist es, sie ernst zu nehmen:
- Vermehrtes Trinken und Urinieren: Die Nieren verlieren ihre Fähigkeit, Wasser zurückzuhalten.
- Appetitlosigkeit und Übelkeit: Giftstoffe im Blut mindern das Wohlbefinden.
- Gewichts- und Muskelverlust: Aufgrund des verminderten Appetits verlieren betroffene Katzen gerne an Gewicht. Ein Gewichtsverlust von 5% oder darüber sind klinisch relevant.
- Magen-Darm-Probleme: Erbrechen, Durchfall und Mundgeruch können auf die Nieren hindeuten.
- Mattigkeit und Desinteresse: Die Katze zieht sich zurück, schläft mehr, spielt weniger.
- Struppiges, glanzloses Fell: Auch das Fell leidet unter der Stoffwechselbelastung.
- Blutarmut (Anämie): Blasse Schleimhäute oder erhöhte Kälteempfindlichkeit können Anzeichen sein.
Wenn Sie solche Veränderungen feststellen, raten wir Ihnen zu einem baldigen Besuch bei Ihrem Tierarzt. Denn: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann Ihrer Katze geholfen werden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung erfolgt bei uns ganzheitlich und individuell. Wir kombinieren medizinisches Fachwissen mit einem geschulten Blick fürs Detail:
- Anamnese: Gemeinsam mit Ihnen erfassen wir, welche Veränderungen Sie beobachtet haben.
- Klinische Untersuchung: Wir prüfen Kreislauf, Schleimhäute, Gewicht und Verhalten.
- Blutuntersuchung: Wichtige Nierenwerte wie Kreatinin, Harnstoff und SDMA geben Auskunft über die Nierenleistung.
- Urinanalyse: Sie zeigt, wie gut die Niere das Urin konzentrieren kann - ein wichtiger Frühindikator.
- Bildgebung: Ultraschall oder Röntgen können Hinweise auf strukturelle Veränderungen geben.
Was kann man tun?
Eine Heilung ist nicht möglich - aber eine gezielte Behandlung kann die Beschwerden lindern, das Fortschreiten verlangsamen und die Lebensqualität deutlich verbessern. Unsere Therapiekonzepte setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen:
- Regelmässige Kontrolluntersuchungen: Je nach Befund behandeln wir z. B. Bluthochdruck, Übelkeit oder Phosphorüberschuss.
- Medikamentöse Unterstützung: Je nach Befund behandeln wir z. B. Bluthochdruck, Übelkeit oder Phosphorüberschuss.
- Flüssigkeitstherapie: Bei Bedarf verabreichen wir Infusionen - hier sind ebenfalls unterschiedliche Heimtherapien möglich.
- Speziell entwickelte Nahrung: Eigens entwickelte Nahrung für Katzen mit Nierenproblemen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung. Die Fütterung mit beispielsweise ROYAL CANIN® Veterinary Diet Renal für Katzen, deckt den Energiebedarf mit Hilfe kleiner Futterrationen. Mit dieser Spezialnahrung wird ebenfalls der Phosphorgehalt geringgehalten und ein zusätzlicher Antioxydanzien-Komplex kann vor Angriffen von starken Stoffwechselabbauprodukten schützen.

ROYAL CANIN® Veterinary Diet Renal
Unsere Aufgabe sehen wir darin, nicht nur medizinisch bestmöglich zu betreuen, sondern auch mit Ihnen gemeinsam Lösungen zu finden, die im Alltag praktikabel und für Ihre Katze angenehm sind.
Kann man einer Nierenerkrankung vorbeugen?
Nicht alle Ursachen lassen sich beeinflussen. Aber Sie können mit einfachen Massnahmen zur Vorsorge beitragen:
- Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen, besonders ab einem Alter von 7 Jahren bei Katzen, inkl. Blutdruckmessung, regelmässigem ermitteln des Gewichts sowie Blut- und Urinkontrollen helfen frühzeitig eine Diagnose zu stellen.
- Frisches Trinkwasser immer verfügbar halten - animieren Sie Ihre Katze zum Trinken
- Auf hochwertige Nahrung achten, besonders bei chronischen Vorerkrankungen
- Verhalten und Gesundheitszustand beobachten - kleine Veränderungen können viel bedeuten
Unser Versprechen an Sie
Bei VetTrust stehen Tier und Mensch im Zentrum. Wir begleiten Sie mit Empathie, Fachwissen und dem klaren Ziel, das Beste für Ihre Katze zu erreichen. Dabei nehmen wir uns Zeit, hören zu und stehen Ihnen beratend zur Seite - in jeder Phase der Erkrankung. Denn echte Fürsorge endet nicht mit der Diagnose. Sie beginnt genau dort.