
FORL bei Katzen

med. vet. Angela Berchtold
29.06.2025
FORL bei Katzen: Die schmerzhafte Zahnerkrankung, die oft unentdeckt bleibt
Katzen zeigen von Natur aus Schmerzen fast gar nicht – das macht FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen oder auch nur RL = resorptive Läsionen) so heimtückisch. Diese chronische und fortschreitende Zahnerkrankung betrifft viele Katzen, bleibt aber häufig lange unbemerkt.
Was passiert bei FORL?
Bei FORL zerstören körpereigene Zellen (Odontoklasten) den Zahn – meist vom Zahnhals oder von der Wurzel aus. Das geschieht oft unterhalb des Zahnfleischrands - von Auge unsichtbar, für die Katze jedoch hochschmerzhaft.
Warum merkt man es oft nicht?
Katzen verhalten sich bei Schmerzen meist still. Veränderungen - wie weniger Appetit, Probleme bei der Futteraufnahme, Rückzug oder Spielunlust - kommen schleichend und werden oft als „normale Veränderungen“ wahrgenommen. Erst nach der Zahnbehandlung ist der Unterschied oft deutlich zu erkennen: Die Katze wirkt plötzlich lebendiger, frisst besser und spielt wieder. Vielen fällt dann erst auf, wie sehr sie vorher gelitten hat.
Wie erkennt man FORL?
Oft gar nicht - zumindest nicht ohne spezielle Untersuchung. Mögliche Anzeichen sind:
- Weichfutter-Vorliebe oder Futterverweigerung
- Speichelfluss oder Maulbluten
- Unlust bei Kopf-/Maulberührungen
- Futter fällt aus dem Maul
ABER: Keine Symptome heisst nicht keine Schmerzen!
Wie wird FORL diagnostiziert?
Nur eine Zahnuntersuchung in Narkose mit Zahnröntgen liefert Gewissheit. Moderne Anästhesie ist auch bei älteren Katzen sehr sicher. Der Eingriff dauert in der Regel 30–90 Minuten - und kann Ihrer Katze ein schmerzfreies Leben zurückgeben.
Kann man FORL verhindern?
Man kann FORL nicht vollständig verhinden, aber:
- Regelmässige Zahnpflege,
- Jährliche Zahnchecks,
- Frühzeitiges Handeln bei Futter- oder Verhaltensänderungen helfen, Zahnerkrankungen rechtzeitig zu erkennen.
Sie vermuten FORL bei Ihrer Katze oder möchten vorsorgen? Unsere TierärztInnen beraten Sie gerne individuell. Unser zahnmedizinisches Team arbeitet nach neuesten Standards – schonend, schmerzarm und mit Blick auf eine nachhaltige Lebensqualität für Ihre Samtpfote.