Futtermittelallergien bei Hund & Katze: Symptome und Hilfe

Dr. med. vet. FVH Tobias Vögtli
29.04.2025

Futtermittelallergien bei Hund & Katze: Symptome und Hilfe

Wenn das Futter zur Belastung wird
Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen erkennen und verstehen
Für viele Hunde und Katzen ist der Futternapf ein echtes Highlight des Tages. Ernährung bedeutet für uns als TierfreundInnen aber mehr als nur Genuss – sie ist Ausdruck von Fürsorge und Verantwortung. Doch was, wenn genau das Futter, das unserem Tier guttun soll, plötzlich Beschwerden auslöst?
Immer häufiger sehen wir Hunde und auch Katzen, die sensibel auf bestimmte Bestandteile ihres Futters reagieren. Das kann verunsichern – doch mit der richtigen Begleitung finden wir gemeinsam den passenden Weg.
Was steckt hinter einer Futtermittelreaktion?
Nicht jede Unverträglichkeit ist gleich eine Allergie. Deshalb unterscheiden wir zwei Formen:
Futtermittelallergie: Hier reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Proteine. Es identifiziert sie fälschlicherweise als Bedrohung und löst eine Abwehrreaktion aus.
Futtermittelunverträglichkeit: Diese Form läuft ohne Beteiligung des Immunsystems ab. Der Körper kann bestimmte Inhaltsstoffe – zum Beispiel Zusatzstoffe, Laktose oder Gluten – schlicht nicht gut verarbeiten.
Beide Reaktionen zeigen sich oft durch ähnliche Symptome, erfordern aber unterschiedliche Ansätze in der Behandlung.
Mögliche Symptome – darauf sollten Sie achten
Die Symptome können vielseitig sein und sich schleichend entwickeln. Ein wacher Blick auf das Verhalten und das Wohlbefinden Ihres Tieres ist dabei besonders wichtig.
Häufige Hinweise sind:
  • Haut und Fell: Juckreiz (häufig am Kopf oder Bauch), Rötungen, Haarausfall, häufiges Putzen oder Lecken
  • Verdauung: Blähungen, Durchfall oder Erbrechen
  • Verhalten: Unruhe, vermehrtes Kratzen, Rückzug, vermehrtes Schlecken an den Pfoten oder an anderen Stellen
  • Allgemein: Wiederkehrende Entzündungen (z. B. der Ohren), Antriebslosigkeit, Analdrüsenprobleme (v. a. bei Hunden)
Wenn Sie solche Veränderungen bei Ihrem Liebling bemerken, lohnt sich der Besuch in Ihrer VetTrust Praxis. Unsere TierärztInnen nehmen sich Zeit, hören zu und begleiten Sie Schritt für Schritt durch Diagnostik und Therapie.
Auf Spurensuche: Wie stellt man eine Futtermittelallergie fest?
Anders als bei Umweltallergien liefern Blut- oder Schnelltests bei Futtermittelreaktionen keine zuverlässigen Ergebnisse. Der Goldstandard in der Diagnostik ist die Ausschlussdiät:
Über mehrere Wochen erhält Ihr Tier ausschließlich ein speziell ausgewähltes Futter – entweder mit einer bisher unbekannten Proteinquelle oder ein hydrolysiertes Diätfutter, dessen Eiweisse so stark aufgespalten sind, dass das Immunsystem sie nicht als fremd erkennt.
Wichtig ist während dieser Diät, dass keine anderen Snacks oder Leckerli gefüttert werden dürfen. Nur so lässt sich ein klarer Zusammenhang erkennen.
Im Anschluss folgt die sogenannte Provokationsphase: Schritt für Schritt wird das ursprüngliche Futter wieder eingeführt – und dabei genau beobachtet, wie der Körper reagiert.
Behandlung: Individuell, dauerhaft und ganzheitlich
Ziel ist die konsequente Vermeidung der auslösenden Stoffe. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir einen Fütterungsplan, der zu Ihrem Tier und Ihrem Alltag passt. Mögliche Optionen:
  • Diätfutter mit hydrolysierten Proteinen (z. B. auf Basis von Lachs, Ente oder Insektenprotein)
  • Selbstgekochte Rationen unter ernährungsphysiologischer Begleitung
  • Monoprotein-Produkte, die gezielt auf Nährstoffunverträglichkeiten abgestimmt sind
Ein Beispiel ist Hill’s Prescription Diet Trocken- und Nassfutter, erhältlich für Hunde kleiner und grosser Rassen, Welpen und Katzen – mit hydrolysierten Proteinquellen, um unerwünschte Reaktionen auf Futtermittel zu vermeiden.
Hill’s Prescription Diet Trocken- und Nassfutter
Ein Beispiel ist Hill’s Prescription Diet Trocken- und Nassfutter, erhältlich für Hunde kleiner und grosser Rassen, Welpen und Katzen – mit hydrolysierten Proteinquellen, um unerwünschte Reaktionen auf Futtermittel zu vermeiden.
Wir empfehlen auf Produkte zu achten, die monoproteinbasiert sind (nur eine Proteinquelle) und möglichst keine künstlichen Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe enthalten.
Wenn Haut, Haarkleid oder Darmflora bereits beeinträchtigt sind, braucht es oft eine gezielte Zusatztherapie – etwa spezielle Ohrreiniger, antimykotische Behandlungen bei Hefepilzinfektionen, unterstützende Shampoos oder essentielle Fettsäuren für die Haut – stets mit Blick auf die Verträglichkeit von Proteinen und Zusatzstoffen.
Was Sie zuhause für Ihren Liebling tun können
Futtermittelallergien zu managen, ist ein gemeinsames Projekt. Kleine Alltagsmassnahmen können dabei den Unterschied machen:
  • Führen eines Symptomtagebuchs: So lassen sich Zusammenhänge leichter erkennen.
  • Verzichten Sie auf häufige Futterwechsel.
  • Informieren Sie alle Bezugspersonen Ihres Tieres – ob Familie, Freund oder TiersitterInnen.
  • Halten Sie Rücksprache mit Ihrer TierärztIn, wenn Unsicherheiten bestehen.
Futtermittelallergien sind in der Regel kein Grund zur ernsthaften Sorge – aber ein klarer Anlass, genauer hinzuschauen.
Mit Geduld, Fachwissen und einer individuellen Betreuung finden Sie gemeinsam mit Ihrer TierärztIn heraus, was Ihrem Hund guttut. Denn wenn die richtige Ernährung zum Wohlbefinden Ihres Lieblings beiträgt, dann ist das nicht nur eine Erleichterung – sondern ein echtes Stück Lebensqualität für Sie und Ihr Tier.
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