Vorsorge in der Onkologie – weil Früherkennung Leben retten kann

Dr. med. vet. Claudia Cueni
21.05.2025

Vorsorge in der Onkologie – weil Früherkennung Leben retten kann

Dr. med. vet. Claudia Cueni
Dipl. ACVIM SAIM, Spezialistin Innere Medizin Kleintiere
Tiere können ihre Beschwerden nicht in Worte fassen – umso wichtiger ist es, ihre feinen Signale richtig zu deuten. Wenn ein Hund erbricht oder eine Katze kaum frisst, läuten bei vielen TierfreundInnen die Alarmglocken. Oft ist es nur eine vorübergehende Unpässlichkeit. Doch manchmal steckt mehr dahinter – zum Beispiel eine ernsthafte chronische Erkrankung oder auch Krebs.
Krebs bei Tieren: Häufig auch bei unseren Hunden und Katzen
Besonders bei älteren Tieren zählt Krebs zu den häufigsten Todesursachen und wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt.
In der modernen Tiermedizin gibt es heute Möglichkeiten, bösartige Veränderungen möglichst frühzeitig zu erkennen, zu behandeln und somit die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
Entscheidend ist der Zeitpunkt der Diagnose. Denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto grösser sind die Chancen auf Heilung oder eine langfristige Kontrolle des Tumors bei guter Lebensqualität.
Nicht jeder Krebs zeigt sich gleich – einige Symptome im Überblick
Es gibt viele verschiedene Arten von Krebs – und sie können sich je nach Lage und Art sehr unterschiedlich bemerkbar machen. Umso wichtiger ist es, mögliche Warnzeichen früh zu erkennen.
Häufige Symptome nach verschiedenen Krebsarten:
  • Hauttumoren: Verhärtungen oder Knoten unter der Haut, Veränderungen in der Farbe oder Form von Hautstellen, schlecht heilende Wunden.
  • Mammatumoren (Gesäuge): Knoten im Brustbereich, besonders bei nicht kastrierten oder spät kastrierten Hündinnen.
  • Magen-Darm-Tumoren: Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust, Gewichtsverlust, aufgeblähter Bauch.
  • Lymphdrüsenkrebs (Lymphom): Geschwollene Lymphknoten, Mattigkeit, Fieber, Schluckbeschwerden, Appetit- und Gewichtsverlust.
  • Knochenkrebs: Lahmheiten, Schwellungen an Gliedmassen, Schmerzen beim Laufen oder Abtasten.
  • Tumoren in Maul oder Rachen: Schwierigkeiten beim Fressen, vermehrter Speichelfluss, übler Mundgeruch.
  • Harnwegstumoren: Blut im Urin, häufiger oder schmerzhafter Harnabsatz, wiederholte «Harnblasenentzündungen», vermehrtes Trinken.
Diese Symptome müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Aber sie sollten stets ernst genommen und tierärztlich abgeklärt werden.
Vorsorge schafft Sicherheit – für Tier und Mensch
Genauso wie bei uns Menschen kann eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung dabei helfen, Veränderungen im Körper frühzeitig zu erkennen – oft noch bevor erste Symptome auftreten.
Diese „medizinische Aufmerksamkeit im Voraus“ schafft nicht nur Klarheit, sondern auch wertvollen Handlungsspielraum, da unsere Tiere oft sehr spät schwere klinische Symptome zeigen.
Bei VetTrust setzen wir dabei auf eine Kombination aus Erfahrung, modernster Technik und individueller Betreuung. Konkret bedeutet das:
  • Individuell angepasste Gesundheitschecks – je nach Alter, Rasse und Bedürfnissen
  • Moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall, digitales Röntgen, Computer Tomographie und Endoskopie
  • Blut- und Urinanalysen, um Auffälligkeiten im Stoffwechsel frühzeitig aufzuspüren – auch wenn diese bei gewissen Krebsarten unauffällig ausfallen können
  • Zell- und Gewebeuntersuchungen, wenn ein konkreter Verdacht besteht
Was passiert, wenn eine Diagnose vorliegt?
Wird tatsächlich ein Tumor festgestellt, analysieren wir Art, Lage und Stadium der Erkrankung und erstellen einen individuellen Therapieplan. Nicht jede Diagnose bedeutet automatisch eine schlechte Prognose.
Unser oberstes Ziel dabei ist, die Lebensqualität zu verbessern und falls möglich eine Heilung anzustreben.
Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:
  • Chirurgische Entfernung – je nach Tumortyp, Stadium und Lokalisation
  • Chemotherapie – gezielt eingesetzt und bei den meisten Patienten ohne schwerwiegende Nebenwirkungen
  • Strahlentherapie – bei bestimmten Tumorarten sehr wirkungsvolle Option
  • Palliative Massnahmen – zur Schmerzlinderung und Erhaltung der Lebensqualität, wenn keine Heilung möglich ist
Beratung mit Herz und Verstand
Jedes Tier ist einzigartig – und genauso einzigartig sind seine Bedürfnisse.
Darum nehmen wir uns Zeit für eine sorgfältige, einfühlsame Beratung. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir, welche Massnahmen sinnvoll sind und wie wir Ihr Tier bestmöglich begleiten können – ganz gleich, ob es sich um ein Jungtier oder einen treuen Senior auf vier Pfoten handelt.
Das Tierwohl steht für uns immer im Mittelpunkt.
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